Mobilitätswandel nach COVID:
Hacon und eos.uptrade versammeln ÖV-Branche beim virtuellen Mobility Summit 2021
650 Premierengäste aus über 30 Ländern zählte der erste Mobility Summit von Hacon und eos.uptrade – die beiden Tochtergesellschaften von Siemens Mobility veranstalteten ihr neues Event vom 20. bis 22. April 2021 pandemiebedingt online. Im Fokus stand die Frage, wie man den öffentlichen Verkehr nach COVID-19 wieder ankurbeln kann: Zahlreiche Präsentationen sowie eine Podiumsdiskussion mit Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover, und Prof. Dr. Andreas Knie, Mobilitätsexperte beim Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), gaben Antworten.
Mit einem 360 Grad-Blick auf die Zukunft der Verkehrsbranche konzentrierte sich der dreitägige Mobility Summit auf den Mobilitätswandel nach der Pandemie. Zum Auftakt der Veranstaltung diskutierte eine Expertenrunde aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, wie man die Corona-Krise als Chance für den angeschlagenen öffentlichen Verkehr nutzen kann. Prof. Dr. Andreas Knie vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung mahnte, der ÖV sei noch nicht soweit, das alleinige Rückgrat der Mobilitätswende sein zu können – er müsse sich dringend neu organisieren und die Digitalisierung, speziell im Bereich Ticketing, vorantreiben. Corona könne durchaus als Beschleuniger fungieren. Belit Onay, Oberbürgermeister von Hannover, sprach sich für einen spürbaren Ausbau des ÖV-Angebots und der Fahrradinfrastruktur aus und plädierte für eine noch bessere Verknüpfung der öffentlichen Verkehrsmittel mit On-Demand-Angeboten, Park&Ride sowie Sharing-Anbietern. Hacon-CEO Michael Frankenberg bekräftigte ebenso die Dringlichkeit digital vernetzter Angebote von Tür zu Tür – nur dann könne man die Menschen zum Umstieg vom eigenen Auto auf den ÖV bewegen.
Wie lässt sich nun das Vertrauen der Fahrgäste in den öffentlichen Verkehr schnellstmöglich zurückgewinnen? Gemeinsam mit ihren Partnern Siemens Mobility, Bytemark und Padam Mobility haben Hacon und eos.uptrade neue Technologien entwickelt, die diese Herausforderung angehen und Risikogruppen besser schützen können. Gleichzeitig ermöglichen sie einen Wechsel zur nachhaltigen Mobilität und steigern die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs.
Basierend auf Big-Data-Technologien und selbstlernenden Algorithmen prognostiziert eine neue Software die Passagierzahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln – das System ist bereits beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) im Einsatz. Über die RMV-App in und um Frankfurt werden Fahrgäste transparent darüber informiert, wie voll es auf ihrer beabsichtigten Fahrt wird. Auf diese Weise können sie ihre Fahrten entsprechend umplanen oder verschieben – so lassen sich größere Ansammlungen von Passagieren vermeiden. Die Lösung ist nachhaltig und wird auch nach der Pandemie eine optimale Nutzung der ÖV-Kapazitäten erleichtern.
Kontaktlose Ticketinglösungen sind ein weiterer wichtiger Schritt, um den öffentlichen Verkehr noch sicherer zu machen. Die Stadtwerke Osnabrück nutzen seit Kurzem das Check-in/Be-out (CiBo)-System von eos.uptrade, eine moderne, einfache und schnelle Form des Fahrkartenkaufs: Mit einem Swipe in der App checkt man in den Bus ein, beim Ausstieg bucht das CiBo-System den Nutzer automatisch aus und berechnet anschließend den günstigsten Preis. Hacons Erfahrung im Bereich der Fahrzeugortung gepaart mit der Ticketing-Expertise von eos.uptrade erlaubt hier eine hohe Genauigkeit.
Diverse Präsentationen und Diskussionen drehten sich um neue Mobility as a Service-Projekte, allen voran die landesweite MaaS-Plattform für die Niederlande. Siemens Mobility, Hacon und eos.uptrade werden für das Joint Venture RiVier (NS, HTM und RET) ein flexibles und sicheres offenes Ökosystem implementieren, das allen Mobilitätsanbietern zur Verfügung steht. RiVier-Kunden können ihre intermodalen Reisen dann über eine einzige Plattform planen und buchen, inklusive sämtlicher Transportoptionen wie Busse und Züge, Bike- und Carsharing, Scooters und Taxis.
Nicht nur im MaaS-Kontext spielen Bedarfsverkehre (DRT) eine immer größere Rolle: Richtig integriert können Dienste von Drittanbietern ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg für die Öffis sein. Padam Mobility, Anbieter von Softwarelösungen für DRT und Paratransit, ermöglicht es Städten und Verkehrsanbietern, ihre Transportangebote noch effizienter zu gestalten – sowohl in urbanen als auch in ländlichen Räumen. CEO Grégoire Bonnat stellte die Padam-Technologie vor, einschließlich ihrer leistungsstarken Optimierungsalgorithmen und der Integration von Verkehrsdaten.